Foto von Dr. Steffen Kammradt, Sprecher der Geschäftsführung | Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH

»Diese Dynamik wird zweifellos das Wirtschaftswachstum weiter ankurbeln und unsere Position als führenden Wirtschaftsstandort stärken.«

Dr. Steffen Kammradt, Sprecher der Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB)

Welche Vorteile sehen Sie durch die Entwicklung der Airport Region Berlin Brandenburg und welche Rolle spielt der Flughafen BER dabei?

Brandenburg und Berlin haben sich zu einer bedeutenden Wirtschafts- und Technologieregion in Deutschland und Europa entwickelt. Die Region ist attraktiv – für Investitionen ebenso wie für Arbeitskräfte, die hier ausgezeichnete berufliche Perspektiven finden. Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Moderne Mobilität, Energiewende und nachhaltige Entwicklung – finden hier Antworten.  

Der BER fungiert als Tor der Hauptstadtregion zur Welt. Und die umgebende Airport Region ist ein wirtschaftliches Kraftfeld, das Arbeitsplätze generiert und die Lebensqualität für die Einwohner erhöht.  

Mit mehr als 1.100 Investitionen und über 50.000 neuen Arbeitsplätzen in den letzten zehn Jahren zeigt die Airport Region Berlin Brandenburg eine bemerkenswerte wirtschaftliche Dynamik. Diese Entwicklung wird auch in Zukunft das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Position der deutschen Hauptstadtregion als Wirtschaftsstandort weiter stärken. 

Wie beeinflusst der BER die Arbeitsplatzentwicklung in der Region und welche langfristigen Effekte erwarten Sie? 

Schon vor Jahren wurden mit Blick auf die Entwicklung anderer internationaler Airport-Regionen bis zu 40.000 neue Arbeitsplätze im wirtschaftlichen Umfeld des BER prognostiziert. Das könnte langfristig sogar noch zu niedrig angesetzt sein.  

Ein internationaler Flughafen wie der BER vor der Haustür ist ein großes Standortplus für globale Unternehmen. Damit wird die Hauptstadtregion auch bei künftigen Ansiedlungen und Investitionen punkten.  

Die transeuropäischen Verkehrskorridore, an die der BER angebunden ist, schaffen dabei eine weite Ausstrahlung ins gesamte Land Brandenburg.  

Welche wirtschaftlichen Entwicklungen haben Sie seit der Eröffnung des Flughafens beobachtet und welche Rolle spielt dabei die Nähe zum BER? 

Schon vor der Eröffnung des BER haben wir eine starke Nachfrage an Investitionen in unserer Region verzeichnet. Mit der Eröffnung des Flughafens hat sich die internationale Sichtbarkeit noch einmal deutlich erhöht und die Attraktivität für Unternehmen gesteigert. Nicht ohne Grund hat Elon Musk bei der Bekanntgabe der Tesla-Gigafactory in Brandenburg als wichtigen Grund die Nähe zum BER genannt. 

Investitionen wie die Tesla Gigafactory und der BER sind strukturbestimmend. Sie wirken über Jahre als wirtschaftlicher Motor für die gesamte Region. Tesla hat sich inzwischen mit über 11.000 Arbeitsplätzen zum größten industriellen Arbeitgeber in Brandenburg entwickelt. Hinzu kommt eine neue Wertschöpfungskette der Elektromobilität, vor allem in der Batterietechnik im Land. Brandenburg ist heute ein Zentrum moderner Mobilität in Deutschland.  

Die internationale Wahrnehmung Brandenburgs und das Investoreninteresse ist seit der Tesla-Ansiedlung enorm gestiegen. Das strahlt nicht nur weit in die Brandenburger Regionen aus, sondern auch auf Berlin und ganz Ostdeutschland. Ein ebenso bedeutender Wachstumsmotor wie Tesla ist das BER-Umfeld, das sich stetig entwickelt. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, denn die Voraussetzungen dafür sind exzellent.

Findet eine länderübergreifende Kooperation im Flughafenumfeld statt?

Ja, und das schon seit vielen Jahren. Brandenburg und Berlin werben gemeinsam für das BER-Umfeld. Das ist ein echter Trumpf im internationalen Standortwettbewerb.  

Die Wirtschaftsförderung Brandenburg und Berlin Partner haben schon vor 16 Jahren das „Airport Region Team“ – kurz ART – ins Leben gerufen. In diesem Team arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Gesellschaften zusammen.  

Neben Messen oder dem gemeinsamen zentralen Internetportal www.airport-region.de hat das ART eine „Markenallianz“ mit inzwischen fast 50 Partnern aus Unternehmen, Wirtschaftsförderungen und Kommunen der Region organisiert. Dadurch wird das BER-Umfeld noch stärker wahrgenommen und die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern intensiviert. 

Können Sie uns einige Erfahrungen von anderen Unternehmern in unserer Region schildern und daraus ableitend sagen, was Sie neuen Unternehmen raten würden? 

In unserer Region gibt es eine starke Vernetzungs- und Kooperationsbereitschaft. Sie findet sich vor allem in den starken Wirtschaftsclustern der Hauptstadtregion, die von den Wirtschaftsfördergesellschaften aus Brandenburg und Berlin unterstützt werden. Neue Unternehmen sollten diese Netzwerke nutzen, sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen und gemeinsame innovative Projekte entwickeln.

Auch hier hilft das Airport Region Team zusammen mit den Clustermanagements in den Wirtschaftsförderungsgesellschaften beider Bundesländer. 

Wir danken Herrn Dr. Steffen Kammradt für das Interview.