Ein Forschungsteam der Humboldt-Universität zu Berlin hat einen entscheidenden Durchbruch in der Batterietechnologie erzielt. Unter der Leitung des IRIS Adlershof-Mitglieds Prof. Dr. Michael J. Bojdys wurde eine innovative schwefelbasierte Kathode entwickelt, die die Nutzung von umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Materialien in Lithium-Ionen-Batterien ermöglicht. Die Ergebnisse dieser bahnbrechenden Studie wurden am 15. April 2024 in der renommierten Fachzeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht.
Lithium-Ionen-Batterien, die derzeit weit verbreitet sind, haben signifikante Einschränkungen, darunter hohe Kosten, begrenzte Ressourcen und Umweltbelastungen durch Materialien wie Kobalt. Die neue Technologie, die Schwefel in einem speziellen mikroporösen Imin-Polymernetzwerk verkapselt, zeigt nicht nur eine erhöhte Leistungsfähigkeit und Lebensdauer von Batterien, sondern adressiert auch das kritische Problem der Ressourcenknappheit bei herkömmlichen Batteriematerialien.
„Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie wir Energie speichern und nutzen, grundlegend verändern und stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft dar“, erklärte Prof. Bojdys.
Die neue schwefelbasierte Kathode zeigt im Vergleich zu herkömmlichen Kathoden eine verbesserte Kapazität und Zykluslebensdauer. Durch die Verkapselung des Schwefels in einem mikroporösen Netzwerk wird die Polysulfid-Diffusion reduziert, ein Hauptproblem bei Schwefelkathoden, was zu einer stabileren und langlebigeren Batterie führt.
Prof. Dr. Michael J. Bojdys ist ein Experte auf dem Gebiet der nachhaltigen Energiematerialien und trägt im Rahmen der BMBF-Initiative “GreenCHEM” dazu bei, die chemische Industrie in der Berliner Hauptstadtregion durch die Verbindung von Wissenschaft und Industrie zu einer auf nachhaltigen Rohstoffen basierenden Kreislaufwirtschaft zu transformieren.
Die Dynamik der Batteriewirtschaft in der Airport Region Berlin-Brandenburg hat in den letzten Jahren zahlreiche Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette der Batterietechnik in die Region gezogen, was zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belebung führte. Diese Entwicklung bietet nicht nur lokale, sondern auch globale Vorteile, indem sie die Abhängigkeit von seltenen und teuren Materialien verringert und umweltfreundlichere Alternativen bietet.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Batteriewirtschaft in Berlin-Brandenburg ist die intensive Forschungsarbeit. Eine von der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) beauftragte Studie identifizierte rund 130 Akteure in der Region, darunter 86 Unternehmen und 29 Forschungseinrichtungen. Diese Akteure sind nicht nur lokal, sondern auch international vernetzt, was länderübergreifende Innovationskooperationen ermöglicht und fördert.
Die Batteriewirtschaft hat sich zu einem zentralen Element der modernen Industrie in der Region entwickelt. Brandenburgs Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie, Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, betont die Bedeutung dieser Branche für die wirtschaftliche Entwicklung und die Transformation des Landes Brandenburg. Die dynamische Entwicklung der Batteriewirtschaft bietet erhebliche Chancen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Förderung von Innovationen.
Für weitere Informationen zur Energiewirtschaft und Batterietechnologien in der Airport Region Berlin Brandenburg, den Aktivitäten der Branchen-Cluster, zur wirtschaftlichen Entwicklung weiterer Wachstumsbranchen der Region sowie zur Geschäfts- und Technologieentwicklung für Unternehmen, Investoren und wissenschaftliche Einrichtungen wenden Sie sich bitte an
Quellen: www.adlershof.de/news/forschungsteam-der-hu-erzielt-erstaunlichen-durchbruch-in-der-batterietechnologie; www.energietechnik-bb.de ; www.wfbb.de ; Stand 22.05.24