Am 29. Januar 2025 wurde der Startvertrag für die ESA-Mission PLATO unterzeichnet. Bei der feierlichen Unterzeichnung auf der Europäischen Raumfahrtkonferenz in Brüssel waren Carole Mundell, Direktorin für Wissenschaft der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), sowie ESA-Weltraumtransportdirektor Toni Tolker-Nielsen und Steven Rutgers, Chief Commercial Officer von Arianespace, anwesend.
PLATO (PLAnetary Transits and Oscillations of stars) ist eine bahnbrechende Wissenschaftsmission der ESA zur Erforschung erdähnlicher Exoplaneten. Der Start ist für Ende 2026 mit einer Ariane-6-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana geplant.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) spielt eine zentrale Rolle in der Mission. Es leitet das PLATO-Nutzlastkonsortium und hat entscheidende Komponenten für die Kameraelektronik sowie die Datenverarbeitung entwickelt. Die Finanzierung des deutschen Beitrags erfolgt durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Max-Planck-Gesellschaft.
PLATO hat das Ziel, erdähnliche Planeten in der Milchstraße zu entdecken, die um sonnenähnliche Sterne kreisen. Diese könnten möglicherweise lebensfreundliche Bedingungen aufweisen.
Das Raumschiff wird von einem Industriekonsortium unter der Leitung von OHB Bremen in Zusammenarbeit mit Thales Alenia Space und Beyond Gravity gebaut. Das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen betreibt das PLATO-Datenzentrum, das für die Verarbeitung und Kalibrierung der wissenschaftlichen Daten verantwortlich ist.
Ein besonderes Merkmal von PLATO ist seine innovative Bauweise: Anstelle eines einzelnen großen Teleskops werden 26 einzelne Kameras auf einer optischen Plattform kombiniert. Dieses Konzept ermöglicht es, ein weites Himmelsareal gleichzeitig zu beobachten und kleinste Helligkeitsveränderungen von Sternen zu erfassen.
PLATO nutzt die sogenannte Transitmethode, um Exoplaneten zu entdecken. Diese Methode basiert darauf, dass ein Planet beim Vorüberziehen an seinem Mutterstern dessen Helligkeit geringfügig abschwächt. Mit 26 Kameras wird die Mission über 200.000 Sterne in überlappenden Gesichtsfeldern untersuchen.
„Diese Mission wird uns dem Ziel näherbringen, eine der größten Fragen der Menschheit zu beantworten: Hat sich auch auf anderen Planeten Leben entwickelt?“ erklärt Prof. Heike Rauer vom DLR-Institut für Planetenforschung und der Freien Universität Berlin, die das wissenschaftliche Konsortium für die PLATO-Mission leitet.
Der Start von PLATO wird mit einer Ariane-6-Rakete erfolgen, die Europas neueste Generation von Schwerlastraketen repräsentiert. Sie bietet eine verbesserte Hauptstufe, verschiedene Booster-Konfigurationen und eine wiederstartbare Oberstufe.
Die Ariane 6 absolvierte ihren Erstflug im Juli 2024, ein weiterer Start ist für Februar 2025 geplant. In den kommenden Monaten soll die Anzahl der Starts steigen, um Europas Unabhängigkeit im Weltraumtransport weiter zu stärken.
PLATO wird am sogenannten Lagrange-Punkt 2 (L2) positioniert – einem Punkt im All, der sich rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt auf der Verlängerung der Linie Sonne-Erde befindet. Hier heben sich die Gravitationskräfte von Sonne und Erde teilweise auf, sodass Satelliten mit minimalem Treibstoffverbrauch stabil stationiert bleiben können.
Dieser Standort ist für Weltraumteleskope ideal, da sie dort weitgehend ungestört von irdischer Strahlung arbeiten können. Auch das James-Webb-Weltraumteleskop wurde 2021 mit einer Ariane-5-Rakete zu diesem Punkt gebracht. Die ununterbrochene Sicht in den tiefen Weltraum macht L2 zu einem perfekten Ort für präzise astronomische Beobachtungen.
Quelle: Pressemitteilung DLR „Mission PLATO startet Ende 2026 mit Ariane-6-Trägerrakete“, 30.01.2025
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